Die morgen beginnende Fußball-Europameisterschaft ist für viele Fußball-Fans ein Lichtblick. Nach abgesagten Spielen und leeren Stadien soll das Turnier den Sport wiederbeleben. Doch wie verfolgen die Deutschen die Fußballbericht-erstattung? Welche Medien stehen dabei an erster Stelle – und wie groß ist die Vorfreude auf eine mögliche Rückkehr in die Stadien? Diese und mehr Fragen untersucht die Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK)
[1] in ihrer neuesten b4p trends Befragung.
Mit einem Jahr Pandemie-bedingter Verzögerung startet am 11.06.2021 die Fußball-Europameisterschaft und bringt „König Fußball“ auf die große Bühne zurück. Viele Menschen haben sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet, auch in Deutschland. Kein Wunder, schließlich ist und bleibt Fußball an der Spitze der beliebtesten Sportarten der Deutschen, wie ein Blick in die b4p Daten zeigt: Von den Sport-Fans allgemein bezeichnen sich 78% als Fußball-Fans – und das unabhängig von Alter oder Geschlecht. Die Hälfte der Befragten ist sogar so begeistert von dem Sport, dass sie schon mindestens einmal einen Fußball-Fan-Artikel gekauft haben. Allerdings spielen nur 11% der Deutschen regelmäßig selbst Fußball.
Von der Faszination Stadion...
Was aber vor der Pandemie für viele Menschen zu einem regelmäßigen Ritual gehörte, ist der Gang ins Fußballstadion. Der Hauptgrund ist für rund 64% der Befragten das Live-Erlebnis an sich. Weitere 62% begeistert die Atmosphäre im Stadion und für 50% steht das gemeinsame Erlebnis mit Freunden im Vordergrund. Ebenfalls 49% zieht das Interesse am Sport ins Stadion und für 45% ist es einfach eine schöne Freizeitbeschäftigung.
Hier führte Covid-19 mit Geisterstadien und teilweise abgesagten Spielen im letzten Jahr zu einschneidenden Veränderungen. Das tat der Fußballbegeisterung der Deutschen aber keinen Abbruch: 16% der Befragten geben an, dass sie seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr Sportveranstaltungen in den Medien verfolgen als zuvor. Dafür werden vor allem Fernsehsender und Social-Media-Kanäle herangezogen, aber auch Printprodukte sind in der Beliebtheit gestiegen. Insbesondere in der jungen Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen geben 63% an, Tageszeitungen und (Sport-) Zeitschriften nun häufiger für die Berichterstattung zu Sportveranstaltungen zu nutzen.
...zum Fußball als Medien-Event – in Print, TV aber auch als eSport
Generell verfolgen die Deutschen Fußball im Gegensatz zu anderen Sportarten ohnehin aktiver in den Medien. 34% aller Befragten informieren sich regelmäßig über Fußball in den Medien. Das ist ein großer Vorsprung vor der Formel 1 mit 15% und Biathlon mit 14% auf den folgenden Plätzen. Nicht regelmäßig, aber mindestens ab und zu informieren sich ganze 64% der Deutschen über Fußball.
Aber vor allem schauen die Deutschen den Profis beim Kicken überdurchschnittlich gerne zu. So geben rund 87% der Befragten an, den Sport über TV-Übertragungen im Free-TV zu verfolgen. Pay-TV-Anbieter wie beispielsweise Sky werden hingegen nur von 24% der Deutschen genutzt. Eher werden Printprodukte wie Tageszeitungen mit Sportteil oder auch monothematische Sportzeitschriften zur Hand genommen – und das primär von jungen Männern zwischen 16 und 29 Jahren.
Interessant ist auch zu sehen, dass immer mehr Deutsche sich für eSport interessieren. 10% der Befragten sind hier selbst aktiv und 11% geben an, dass der digitale Sport durch die Pandemie für sie attraktiver geworden ist. Was gespielt wird, ist und bleibt jedoch vor allem ein Spiel: Mit 35% ist das Fußballspiel Fifa auf einem klaren ersten Platz.
Die Rückkehr von Fußball als Live-Erlebnis muss noch warten
Für viele Fußball-Fans gehört das Live-Erlebnis dazu. 38% der Fans, die mindestens ab und zu die Berichterstattung in den Medien zu Fußball verfolgen, gehen auch gerne zu einem Spiel ins Stadion. Hier ist die Zielgruppe der jungen Männer überproportional vertreten.
Hat sich das durch die Pandemie verändert? Offenbar schon, denn trotz des zuvor gezeigten gesteigerten Interesses am Fußball würden 71% der Befragten auch mit Maske und einem entsprechenden Hygienekonzept aktuell nicht selbst ins Stadion gehen, wobei vor allem Frauen mit 78% besonders kritisch sind. Die persönliche Vorsicht steht hier also ganz klar vor dem Wunsch nach einem Live-Erlebnis. Dass Top-Spiele vor leeren Stadien stattfinden, findet knapp die Hälfte der Deutschen richtig.
Internationale Turniere und Top-Spiele sind gefragt
Aber internationale Turniere wie Europa- und Weltmeisterschaften sind für die Deutschen dennoch das absolute Fußball-Highlight. 92% der Fans geben an, diese Veranstaltungen mindestens ab und zu anzuschauen. Hier gibt es auch kaum einen Unterschied zwischen Mann und Frau: internationale Meisterschaften begeistern beide Geschlechter.
Ähnliches Begeisterungspotential hat die 1. Bundesliga. Auch hier verfolgen 91% die Spiele zumindest hin und wieder. Außerdem ist der DFB-Pokal durchaus beliebt und wird von 81% der Deutschen mindestens ab und zu angeschaut. Die 2. Bundesliga hat dagegen deutlich weniger Strahlkraft: Lediglich 69% schauen sich hier regelmäßig oder ab und zu Spiele an.
Beliebtheit und Erfolg der Vereine gehen bei den Deutschen ohnehin Hand in Hand. Im Ranking der beliebtesten Bundesliga-Vereine verfolgen die Befragten in etwa der gleichen Reihenfolge die Teams, die auch auf den vordersten Rangplätzen der Punktetabelle zu finden sind: Mit 74% steht Bayern München an der Spitze, gefolgt von Borussia Dortmund und RB Leipzig. Die Spiele von Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt sind bei den Befragten gleichermaßen beliebt und teilen sich gemeinsam den 4. Platz.
Interessant ist, dass auf internationaler Ebene von den Deutschen primär englische und spanische Mannschaften verfolgt werden. Liverpool liegt mit rund 83% an der Spitze. Auch Spiele von Real Madrid, FC Barcelona sowie Manchester City und Manchester United sind bei den Deutschen sehr beliebt. Dass Spiele dieser Vereine gegen die Top-Clubs der 1. Bundeliga besonders hoch im Kurs stehen, verwundert sicher nicht: Über 80% verfolgen Spiele von Barcelona und Real Madrid, wenn Bayern & Co. mit auf dem Platz stehen.
Weitere spannende Ergebnisse und Informationen zur neuen b4p-trends-Studie und zu den anderen Trendstudien finden Sie unter b4ptrends.media (
www.gik.media/b4p-trends/).
[1] Basis: n=2.030 Personen, repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung 16+ Jahre gewichtet nach Alter, Geschlecht (gekreuzt), Bildung laut b4p 2020 III (Onliner in den letzten 3 Monaten). Befragungszeitraum: 25.03. - 07.04.2021
Mehr zu b4p trends Der Studien-Satellit best for planning trends (b4p trends) bietet die Möglichkeit, binnen weniger Wochen Daten zu hochaktuellen Themen rund um Mediennutzung, Produktneuheiten und Konsumverhalten zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig prüft die GIK so, wie relevant aktuelle Entwicklungen sind, schätzt damit das Potential für die Hauptstudie b4p ab und hält diese auf dem neuesten Stand. Die Studienergebnisse der b4p trends werden per Online-Befragung in 6 bis 10 Wellen pro Jahr erhoben. Stichprobe und Grundgesamtheit: ca. n=rund 1.000 Fälle je Welle, repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren.
Material Die Studienergebnisse aller bisher veröffentlichten b4p trends-Ausgaben sowie Grafiken finden Sie auf der GIK-Website unter b4ptrends.media.
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